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Großbildfernseher der Welt, nur aus Stoff. »Da ist Phoebe!«
Leo nickte. »Und Piper. Paige und C.K. sind auch dabei.
Niemand fehlt. Scheint alles in Ordnung zu sein.«
Noch, dachte Cole, behielt den Gedanken aber für sich. Wie
es stand, wusste Leo genauso gut wie er.
»Wissen wir, wie spät es dort ist?«, wollte Cole von Mileager
wissen. »Ich habe keine Ahnung, wie lange wir schon hier
sind. Wie viel Zeit ist inzwischen vergangen?«
»Ich glaube, ich kann die Uhr auf dem Kaminsims sehen«,
kam Leo Mileager de Vermis zuvor. »Es ist...« Er wurde blass.
»Es ist Viertel vor zwölf.«
»Nur noch fünfzehn Minuten«, sagte Cole. »Das wird
allmählich knapp!«
»Sieh nur! Sieh dir C.K. an!«, rief Leo aufgeregt.
Auf dem Teppich war zu sehen, wie C.K. sich plötzlich
vorbeugte und den Kopf zur Seite neigte, als habe sie große
Schmerzen. Dann richtete sie sich ruckartig wieder auf.
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Obwohl er sie nicht in natura vor sich hatte, sah Cole ganz
deutlich, wie der Wandel über sie kam. Plötzlich wirkte ihr
Gesicht verkniffen und angespannt, und ihre Augen waren
riesig. Sie streckte eine Hand nach Piper aus.
Dann bemerkte Cole, dass C.K.s Gesichtszüge
verschwammen, als würden sie von einem anderen Gesicht
überlagert. Mal war C.K. zu sehen, mal nicht. Offenbar war
noch jemand hinzugekommen. Cole hörte, wie Mileager nach
Luft schnappte.
»Malvolio!«
Als C.K. unvermittelt aufsprang und zur Tür lief, wich Piper
erschrocken zurück und fiel zu Boden.
»Ihr Gesicht«, flüsterte Phoebe entgeistert. »Seht euch ihr
Gesicht an! Das ist letztes Mal nicht passiert. Jetzt hat
Malvolio sie anscheinend völlig unter Kontrolle.«
Piper nickte, während Paige ihr auf die Beine half. »Da
besteht kein Zweifel. Er wird definitiv stärker.«
C.K. sah sich mit funkelnden Augen im Raum um. »Ich
brauche ein Auto«, rief sie im Befehlston. »Und ihr werdet mir
eins geben.«
»Okay.« Vorsichtig stand Phoebe auf. »Kein Problem. Hast
du was dagegen, wenn wir mitfahren?«
C.K. lächelte. »Ihr dummen Hexen. Ihr glaubt, ihr könntet
mich aufhalten? Ich bin stärker, als ihr euch überhaupt
vorstellen könnt. Keine Macht der Welt kann meine Pläne
durchkreuzen.«
»Ich fasse das mal als Zustimmung auf«, erklärte Phoebe und
lief in den Flur. Nachdem sie den Autoschlüssel aus ihrer
Handtasche geholt hatte, warf sie ihn C.K. zu. »Du fährst!«
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PIPER KLAMMERTE SICH AUF DEM RÜCKSITZ an die Armlehne,
als der SUV mit quietschenden Reifen um die Kurve raste.
Paige war etwas blass um die Nase und rutschte ebenfalls wild
hin und her. Phoebe saß vorn auf dem Beifahrersitz. Eigentlich
hatte ja Piper neben C.K. sitzen wollen, aber Phoebe war ihr im
letzten Augenblick zuvorgekommen.
Der SUV bog noch einmal ab, dann bretterte er einen Berg
hoch. C.K. fuhr nun schon seit zehn Minuten mit der
Unerbittlichkeit eines Raubtiers, das die Fährte seiner Beute
aufgenommen hat. Die digitale Uhr am Armaturenbrett zeigte
23.55 an. Nur noch fünf Minuten, dann drohte möglicherweise
das Ende der Welt.
In Gedanken waren die drei Zauberhaften bei Leo und Cole.
Alles, was sie in ihrer Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigte,
schadete ihnen jedoch. Der Gegner, mit dem sie es zu tun
hatten, war offenbar sehr stark und äußerst entschlossen. Und
er hatte fast fünfhundert Jahre darauf gewartet, sein Ziel zu
verwirklichen. Auch wenn die drei sich um Leo und Cole
sorgten diese Ablenkung konnten sie sich momentan einfach
nicht leisten.
Piper beugte sich vor. »Hast du eine Ahnung, zu welcher
Pforte wir unterwegs sind?«, raunte sie Phoebe zu.
Nach einer letzten Kurve bremste der Wagen vor einem
hohen schmiedeeisernen Tor, und Paige war schneller mit einer
Antwort bei der Hand als Phoebe. »Das soll ja wohl ein Witz
sein!«, rief sie.
Sie standen vor dem Friedhof.
»Ein Friedhof!«, stellte Leo fest. »Irgendwie einleuchtend.«
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»Ihr Bruder hat einen abartigen Sinn für Humor, Mileager«,
bemerkte Cole. »Jede andere Pforte hätte es auch getan aber
nein, er sucht sich ausgerechnet die auf dem Friedhof aus.«
»Und was jetzt?«, fragte Leo.
»Wir tun, was wir bisher getan haben«, entgegnete Mileager.
»So schwierig es auch ist, wir müssen abwarten.«
»Sagen Sie bitte nichts! Ich weiß!«, stöhnte Cole. »Bis es an
der Zeit ist.«
C.K. nahm sich nicht einmal die Zeit, den Motor abzustellen.
Sie riss die Tür auf, kletterte vom Fahrersitz und rannte auf das
Friedhofstor zu.
»Hinterher!«, rief Phoebe Paige und Piper zu und riss den
Schlüssel aus dem Zündschloss. Der SUV ruckte. »Wir dürfen
sie nicht verlieren! Ich komme sofort nach!«
Piper und Paige kletterten aus dem Wagen und rasten hinter
C.K. her. Das Friedhofstor war fest verschlossen und zusätzlich
mit einer dicken Kette und einem Vorhängeschloss verriegelt.
Es war ziemlich eindeutig, dass der Zutritt nach Einbruch der
Dunkelheit verboten war.
C.K. brauchte nur eine Minute, um das Tor zu öffnen.
Zunächst umklammerte sie die Gitterstäbe links und rechts von
dem Vorhängeschloss. Dann murmelte sie eine
Beschwörungsformel in einer Sprache, die Piper nicht
verstand.
Das muss Latein sein, dachte sie.
Nun stieg ihr der intensive Geruch von Ozon in die Nase. Sie
spürte förmlich, wie die Luft vor Elektrizität knisterte. Wind
kam auf. Wo C.K.s Hände die Gitterstäbe umklammerten,
wurde das Metall erst rot, dann weiß.
»Hilfe!«, hörte Piper Phoebe murmeln.
Weiß!, dachte sie. Glühend heiß!
Mit einem lauten Schrei warf C.K. den Kopf in den Nacken
und stemmte sich gegen das Tor. An ihrem Hals traten die
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Adern hervor, so strengte sie sich an. Der Wind heulte durch
die Bäume, als wolle er sie antreiben.
Mit einem lauten Quietschen sprang das Tor schließlich auf.
Piper blieb nicht einmal Zeit, Luft zu holen, da war C.K.
bereits auf und davon. Die Haare flogen ihr wild um den Kopf.
Ihre weiß glühenden Hände hielt sie vor sich ausgestreckt.
»Hinterher!«, brüllte Paige über den Wind hinweg und nahm
mit Phoebe die Verfolgung auf. »Steh nicht so dumm rum,
Piper! Komm schon!«
Ich stehe gar nicht dumm rum, dachte Piper, als sie sich in
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