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und sie machten sich daran, die Ratten daraus zu vertreiben. (Soli
erklärte, sie könnte auf das Verzehren von Ratten noch
verzichten.)
Es dämmerte schon, als sie näher kommendes Motorengeräusch
hörten. Sie versteckten sich und lugten durch ein
schmutzstarrendes Glasfenster hinaus. Ein Boot voller Amazonen
legte am Strand an. Diese Insel war also ihr Plündergebiet.
Die Frauen gingen an Land und unterzogen das Gebiet einer
gründlichen Durchsuchung. Es sah aus, als kämen sie nur selten
hierher, andernfalls hätten sie es nicht so gründlich durchkämmen
müssen. Ein wahres Glück, daß sie dem Haus, in dem Soli und
Var sich versteckt hielten, nicht nahe kamen. Als nächstes kamen
ein paar Kastraten an Land. Sie wurden zu jenen Stellen
getrieben, wo Beeren wuchsen, und mußten sich mit ihren Körben
auf Beerenlese machen, während die panzertragenden Frauen sich
abwechselnd Waffenübungen unterzogen.
Nach zwei Stunden waren die Körbe voll, und die Männer
bestiegen die Boote. Var und Soli atmeten auf. Erschraken aber,
als nun zwei Menschen an Land gingen und direkt auf die Häuser
zukamen. Ein junger Mann und eine Frau. Sie gingen ganz
langsam, der Mann trübsinnig voran, während die Frau ihn
dauernd weiterschubste.
»Hier«, sagte sie und blieb vor einem Haus stehen. Sie stieß die
Tür auf. Holz und Mörtel prasselten herunter, und die Frau wurde
von starkem Hustenreiz gepackt.
Sie versuchte es beim nächsten Haus, dessen Tür aber versperrt
war. Sie schien eine kräftige Frau zu sein und wirkte recht robust
in ihrer Rüstung, doch die Tür gab nicht nach. Var hatte am
Abend zuvor dieselbe Erfahrung machen müssen.
Schließlich kam die Amazone zu dem Haus, in dem Var und
Soli sich versteckten.
Die Flüchtlinge hatten im hinteren Raum Zuflucht gesucht, als
die Tür aufgerissen wurde.
»Gut«, sagte die Amazone. »Hier ist alles halbwegs in Ordnung.
Kaum zu glauben, daß es seit Jahren unbewohnt ist.«
Var wagte kaum zu atmen, während er aus dem dunklen
Hinterzimmer herausspähte. Soli tat es ihm gleich. Es gab zwar
einen Hinterausgang das hatten sie herausgefunden, noch ehe
sie hier eingezogen waren , doch diese Tür quietschte laut, und
man hätte ihre Flucht sofort entdeckt. Dann hätten sie die zwei
Besucher töten müssen, und die Jagd hätte wieder begonnen,
diesmal ohne Strahlung, hinter der man in Deckung gehen konnte.
Andere Paare drangen in die benachbarten Häuser ein. Das
konnten sie deutlich hören. Jedes noch so leise Geräusch würde
alle aufscheuchen. Besser, man wartete ab.
»Ausziehen!« sagte die Frau so gebieterisch wie die verblichene
Königin. Resigniert kam der Mann der Aufforderung nach. Var,
sah nun, daß er verstümmelt, aber nicht kastriert war.
Nun zog sich die Frau vom Helm bis zu den Beinschienen aus.
Lächelnd stand sie da.
Und Var wurde schlagartig klar, daß die beiden hergekommen
waren, um Sex zu machen! Und die anderen Paare ebenso. Er sah
zu Soli hinüber. Was die Kleine sich wohl denken mochte! Aber
er konnte ihr Gesicht in der Dunkelheit nicht ausmachen.
»Eine neue Königin wird gebraucht«, murmelte die Amazone
und führte den Mann zu der kümmerlichen Matratze, auf der Var
die Nacht verbracht hatte. »Ich habe vier gesunde Mädchen
geboren. Noch eines, und ich kann mich am Wettbewerb um die
Zucht-Führung beteiligen und mich um das Amt der Königin
bewerben, wenn ich erst die anderen Bewerberinnen getötet
habe... Du, mein Schönster, hast mir zu zweien dieser Töchter
verholfen, und du sollst reich belohnt werden, wenn du mir noch
ein Mädchen schenkst.«
»Ja«, äußerte der Mann bar jeder Begeisterung.
»Wenn du mich enttäuschst und nur einen Jungen machst, wird
es dir übel ergehen.«
Der Mann nickte ergeben.
Enttäuscht mußte Var feststellen, daß er so etwas wie Neugier
verspürte. Er hätte zu gern gesehen, was sich nun tat. Es war
schrecklich aber überwältigend.
Var, der sich ins Lauschen zu sehr vertieft hatte, verlor plötzlich
das Gleichgewicht und polterte in den angrenzenden Raum.
Und dann ging alles ganz schnell. Var und Soli waren ertappt
worden und mußten kämpfen. Noch ehe Var richtig wußte, was
passiert war, lag das Amazonenpaar schon leblos auf dem Boden.
Von den Booten und den anderen Hütten her hörte man Geschrei
als Reaktion auf den kurzen Kampf. Var nahm der Amazone Pfeil
und Bogen ab, Soli nahm den Speer. Dann rafften sie ihre eigenen
Habseligkeiten zusammen und liefen durch die Hintertür hinaus.
Trotz der Klemme, in der sie sich nun befanden, bedauerte Var,
daß er nicht gesehen hatte, wie die Amazonen sich paarten. Ob er
es je erfahren würde?
Bewaffnete Frauen stürmten vom Boot heran oder tauchten ein
wenig ramponiert aus den Häusern auf. Fünf davon liefen auf Var
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